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Die Welt der Kessel im Vergleich

Einleitung

Nach Dimensionen

- Kesselhaushöhe

- Dampf pro Stunde

- thermische Leistung

- Brennstoffverbrauch

Nach Bauformen

- Großwasserraumkessel

- Wasserrohrkessel

- sonstige

Nach Art der Befeuerung

Nach Rostanordnung und Feuerungsmethode

Die gebräuchlichsten Rostanordnungen und Feuerungsmethoden sind folgende:

  1. Planrost mit ganzer Beschickung

    Gebildet aus horizontal oder wenig geneigt nebeneinander gelegten Roststäben, das frisch aufgeworfene Brennmaterial wird über die gesamte Rostfläche gleichförmig ausgebreitet.

  2. Planrost mit halber Beschickung

    Wie a), doch das ausgebrannte noch glühende Brennmaterial wird bei jeder Beschickung gegen die Feuerbrücke geschoben und das frische Brennmaterial auf die der Feuertür näher liegende Rosthälfte aufgeworfen und gleichmäßig verteilt. Da hierbei eine weitgehend vollkommene Verbrennung entsteht, ist diese Feuerungsmethode ökonomischer.

  3. Zweiteiliger Planrost

    Planrost, der durch eine Zwischenwand in zwei Kammern geteilt ist, von denen jede eine Heiztür besitzt. Die Beschickung der beiden Rosthälften erfolgt abwechselnd. Auch hierbei entsteht eine weitgehend vollkommene Verbrennung.

  4. Planrost mit vorgelegtem Schlackenrost

    Nach dem gleichen Prinzip wie beim Planrost mit halber Beschickung wird das abgebrannte, glühende Brennmaterial von oben weg auf den vorgelegten tieferen Schlackenrost geschoben und am Planrost das frische Brennmaterial gleichförmig ausgebreitet. Der Schlackenrost besteht entweder aus Roststäben oder er ist zum Kippen um ein Scharnier drehbar.

  5. Planrost mit Vorfeuerung

    Es handelt sich um einen Planrost, der sich jedoch nicht unmittelbar unter dem Dampfkessel befindet, sondern mit einem schief ansteigenden Gewölbe aus feuerfesten Ziegeln überwölbt ist. Dadurch können die Heizgase erst hinter der Feuerbrücke unter den Kessel gelangen. Das Gewölbe wird durch die hinstreichenden Heizgase rotglühend und die sich entwickelnden Rauchgase werden bis zur Entzündungstemperatur erhitzt. Es wird eine weitgehend vollkommene Verbrennung erreicht, allerdings beansprucht das Deckengewölbe viel Platz und ist reparaturanfällig.

  6. Bewegliche Roste

    Vorteile sind eine erleichterte Bedienung durch den Heizer sowie eine vollkommene Verbrennung. Die Roststäbe sind gegen die Feuerbrücke geneigt (einfach oder in mehreren Abstufungen) und zum Schütteln ein-gerichtet. Durch das Schütteln wird das Brennmaterial am Rost gleichmäßig verteilt und gegen die Feuerbrücke geschoben. Das Einbringen des Brenn-materiales erfolgt entweder durch eine Kippvorrichtung oder durch einen Schieber. Das Schütteln der Stäbe erfolgt entweder manuell mittels Handhebel oder durch auf einer Welle sitzende Excenter.

  7. Treppenrost

    Er besteht aus treppenförmig übereinander gelegten Rostplatten. Unten schließt sich an der Seite der Feuerbrücke ein Schlackenrost an und vorn oben der durch einen Schieber geschlossene Einwurfstrichter. Der Einsatz erfolgt hauptsächlich, wenn das Brennmaterial in sehr kleinen Stücken vorhanden ist, also z.B. bei Kohlengries, Staubkohle, Torf, Sägespänen usw. Die zur Verbrennung erforderliche Luft gelangt zwischen den Rostplatten und durch die Spalten des Schlackenrostes in den Feuerraum.

  8. Treppenrost mit Vorfeuerung

    Wie beim Treppenrost beschrieben, jedoch mit feuerfestem Deckengewölbe und die Heizgase gelangen erst hinter der Feuerbrücke unter den Kessel.

  9. Langenscher Etagenrost

    Die Roststäbe sind in Etagen eingelegt, an welche sich unten ein Schlacken-rost anschließt. Das durch die Rostspalten fallende unverbrannte Material fällt auf die Herdplatte der darunter liegenden Etage, um dort oder vorgeschoben auf die Roststäbe zu verbrennen. Hierbei werden die Vorteile des Planrostes mit denen des Treppenrostes verbunden.

  10. Tenbrink-Feuerung

    Der schief liegende, aus einzelnen Roststäben gebildeter Rost, ist bei grö-ßeren Kesseln üblicherweise in zwei ebenso schief liegenden Feuerrohren angebracht, die in einem horizontalen zylindrischen Kessel eingenietet sind. Die Feuerbrücke wird durch den oberen Teil des Feuerrohres gebildet und durch Wasserzirkulation gegen das Verbrennen geschützt. Das Brennmaterial fällt von selbst aus dem Einwurfstrichter auf den Rost und die Schlacke unten herab. Für den normalen Betrieb muss der Heizer den Einwurfstrichter stets gefüllt halten. Die Regulierung des Zuges erfolgt durch den Rauchschieber und die Aschenfalltür sowie durch die verstellbare Klappe über dem Einwurfs-trichter. Die schiefliegenden Roste erleichtern die Reinhaltung der Rost-spalten. Dieser Tenbrik-Apparat lässt sich bei jedem Kesselsystem anwenden und ergibt eine vollkommene Verbrennung bei relativ einfacher Feuerung. Diese Rostanbringung und Feuerungsmethode war zur Erscheinungszeit des vorliegenden Buches eine der besten.